Der Vinschgau ist geprägt von seiner mächtigen Bergwelt und historischen Bauwerken, Burgen und Klöstern, die von einer bewegten Vergangenheit zeugen. Südtirols Westen besticht aber auch durch die große Präsenz an zeitgenössischer Architektur, Kunst und Kultur. So war der Vinschgau bereits im 19. und 20. Jahrhundert Heimat origineller Künstler, Autoren und wegweisender Architekten.

Der Malser Maler Karl Plattner bahnte sich in seinen Arbeiten einen eigenständigen Weg zwischen Moderne und Überlieferung. Internationale Bekanntheit erreichten auch der Glurnser Zeichner und Illustrator Paul Flora sowie der Laaser Künstler und Autor Luis Stefan Stecher und Maler Jörg Hofer, dessen Arbeiten mit Marmorstaub Berühmtheit erlangten. Mit weißem Laaser Marmor und anderen für den Vinschgau typischen Materialien, Farben und Formen arbeiten auch weitere junge Marmorbildhauer und Kunstschaffende aus dem Vinschgau. 

Das Projekt „Die Alpine Straße der Romanik“
Dieses gemeinsame Kulturprojekt zwischen dem Unterengadin und dem Vinschgau hat dazu geführt, die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit wieder auf die Spur frühmittelalterlicher Bauten und romanischer Kunstwerke und Kirchen in dieser Region zu lenken. Inzwischen umfasst es 31 romanische Kulturstätten in ganz Südtirol und reicht bis nach Innichen. 

Doch abseits dieser historischen Pfade gibt es auch eine Reihe von zeitgenössischen Bauwerken zu bewundern, die bisweilen unter dem Begriff Alpitecture zusammengefasst werden. Unverkennbar die Handschrift von Vinschger Architekten und Pionieren wie Walter Dietl, Werner Tscholl oder Christian Kapeller.