Gemeinsam mit dem angrenzenden
Val Müstair im Engadin bildet der
Vinschgau eine der kulturgeschichtlich bedeutendsten Regionen im Alpenraum. Zahlreiche
romanische Kirchen und kunsthistorische Stätten zeugen von der reichen Vergangenheit des Tals.
Besonders eindrucksvoll ist die
Burgkapelle St. Stephan bei Morter, die in unmittelbarer Nähe der
Burgen Unter- und Obermontani liegt. Hier wurde eine der ältesten bekannten Handschriften des
Nibelungenliedes aus dem Jahr 1323 entdeckt – heute verwahrt in der Berliner Staatsbibliothek. Die Kapelle ist über einen kurzen Wanderweg erreichbar und ein stiller Zeuge mittelalterlicher Frömmigkeit.
Noch weiter zurück reichen die
Fresken in der St.-Prokulus-Kirche in Naturns, die auf das 7. Jahrhundert datiert werden. Sie zählen zu den ältesten Wandmalereien im gesamten mitteleuropäischen Raum und zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen Prokulus – ein unvergleichlicher Einblick in die frühmittelalterliche Kunst.
Ein weiteres kulturhistorisches Highlight ist das
Kloster Marienberg oberhalb von
Burgeis. Die im 12. Jahrhundert gegründete
höchstgelegene Benediktinerabtei Europas ist bis heute bewohnt. Die romanischen Engelsfresken in der Krypta gelten als kunsthistorische Rarität.
Mehr als 30 solcher romanischen Kulturstätten in Südtirol und darüber hinaus sind im Projekt
„Alpine Straße der Romanik – Stiegen zum Himmel“ vernetzt – eine Einladung, auf den Spuren mittelalterlicher Kunst durch den Alpenraum zu reisen.
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