Zwischen dem siebentürmigen Mals im Obervinschgau und dem Feinschmeckerdorf Kastelbell am südlichen Ende können in Südtirol noch alte Palabirnbäume erspäht werden, die einsam in der sonnigen Landschaft stehen. Die großen, knorrigen Bäume wachsen oftmals im Hofanger, dem letzten Rückzugsgebiet alter Apfel- und Birnensorten.

Die Palabirne oder auch Türkische Birne stand seit jeher im Ruf, besonders gesund zu sein. Sie trägt im Volksmund den Beinamen Sommerapothekerbirne. Einst wurde sie tatsächlich von Ärzten und Apothekern verschrieben. Hier im Vinschgau im Westens Südtirols findet die Palabirne ideale Bedingungen für eine optimale Reifung vor.

Erstmals erwähnt wurde die Palabirne bei der ersten Vinschger Obstbaumzählung im „Churburger Anger und im Pfaffenegg Anno 1755“ als Pilli Palli Birne. Eine ebenso alte Spezialität der Region ist neben dem Weihnachtszelten das „Palabirnbrot“, bei dem die getrockneten Palabirnschnitze in den Brotteig gemischt werden.