Im traditionsbewussten Marmordorf Laas gehören Glaube und Mystik seit jeher zum Leben dazu. Darum gehört die Karwoche zur Osterzeit bis heute zu den intensivsten Zeiten des Jahres. Davon zeugt auch das Schmücken des Ostergrabes. Aus den mittelalterlichen Grablegen wurden im Barock die Heiliggräber, die mit weihevoll prächtigen Kulissen, Dekor und beleuch­teten Kugeln ausstaffiert wurden.

Im Zuge der Aufklärung wurden die Heiliggräber verboten, später teilweise zerstört und vergessen. Seit 1989 wird der Brauch im Dienst der Karwochenliturgie jedoch wieder gepflegt. In der St. Sisinius Kirche auf dem „Sonta Sinus Pichl“ westlich von Laas, eine der ältesten Kirchen im Vinschgau, wird alljährlich das Ostergrab aufgestellt. Nachdem das ursprüngliche Grab der Pfarrkirche Laas nicht mehr vorhanden war, gestaltete man kurzerhand ein neues, das am Karfreitag (zwischen 17 und 18 Uhr) und Karsamstag (zwischen 10 und 12 und zwischen 14 und 16 Uhr) bewundert werden kann.