Vor der besinnlichen Adventzeit im Dezember finden in weiten Teilen des Alpenraums faszinierende archaische Bräuche, Lärmrituale und Umzüge statt – wie ein Sturm vor der Ruhe, der vor allem den Kindern das Warten bis zur Weihnacht vertreibt.
Im Vinschgau wird die Krampus-Tradition der wilden Männer bis heute in ihrer ursprünglichen Form bewahrt und erfreut sich schaurig-freudiger Beliebtheit. Am 5. Dezember findet alljährlich in Schlanders und Laas der traditionelle Nikolaus-und Tuiflumzug statt. Archaische Figuren und schwarz gekleidete Boten der Finsternis, Krampus oder Tuifl genannt, ziehen mit oder vor dem hl. Nikolaus durch die Straßen und führen ein höllisches Spektakel auf. Die Tuifl tragen Kleider aus geklebter Schafwolle oder zusammengenähtem Ziegenfell und Masken aus Holz.

In Laas findet am 5. Dezember seit jeher auch das „Schellenrennen“ statt. Mehrere Stunden lang ziehen mit Ziegenglocken (Schellen) behängte Kinder entlang einer festgelegten Route durch das Dorf. Auf ihrem Weg durch das Dorf werden den Kindern Nüsse, Mandarinen und Süßigkeiten zugeworfen.