Ein alter Brauch zur Winteraustreibung, der nur in Prad stattfindet, ist das bunte Zusslrennen. Es ist ein Karnevalesker Umzug und zugleich ein präzise choreographiertes Lärmritual. Am Unsinnigen Donnerstag verkleiden sich junge Burschen in weißem Gewand, welches mit bunten Papierblumen geschmückt ist. Sie tragen große, oftmals über 20 kg schwere Kuhschellen um den Bauch geschnallt.

Die „Zussln“ werden begleitet von sechs Schimmeln, als weiße Pferde verkleidete Burschen. Angetrieben wird das Gespann vom Fuhrmann mit seiner „Goaßl“, einer langen Peitsche, die gekonnt durch die Luft geschwungen einen lauten Knall ertönen lässt. Dem Fuhrmann folgt der Sämann, der anstelle des Korns Sägespäne in die Menge wirft, dann schreiten Bauer und Bäuerin, Knecht und Dirn einher und schließlich ein ganz in Lumpen gehülltes ausgelassenes Paar, der „Zoch“ und die „Pfott“.