Die historische Grenzbefestigung am Reschenpass ist beliebtes Ausflugsziel für Geschichtsinteressierte. Zum Schutz vor einer Invasion Hitlers wurde Ende der 1930er-Jahre entlang der Reschengrenze eine umfangreiche Verteidigungslinie aus Panzersperren und Bunkeranlagen, aus Nachschubstraßen und Gefechtsständen, angelegt. Die deutsche Expansionspolitik nach Süden, die mit dem Anschluss Österreichs am 13. März 1938 ihren Höhepunkt erreichte, brachte Italien und Deutschland in direkten Kontakt.
Die Uneinigkeit der beiden Staaten in Bezug auf Südtirol und die schwankende faschistische Politik, die einmal für Deutschland war, dann wieder in abwartender Haltung und neutral, veranlassten den Duce im November 1939 den Befehl zu erteilen, sofort mit ausgedehnten Befestigungsarbeiten an der Nordgrenze zu beginnen. Ende Januar 1940 gab es in Südtirol ein erstes Verteidigungssystem mit 66 Anlagen, die noch fertig zu stellen oder zu vergrößern waren. Der Bau dieses Alpenwalls schritt – wenn auch nur langsam – während des gesamten Jahres 1941 bis zum Frühjahr 1942 fort. Im Oktober 1942 fand der wiederholte Protest des Deutschen Reiches endlich Gehör und ab 15. Oktober 1942 wurden alle Bauarbeiten sofort eingestellt.

Dieser „Alpenwall“, der wie ein bizarres Kunstwerk anmutet, kann heute wieder entdeckt und erwandert werden. Besonders sehenswert sind der Etschquelle-Bunker Nr. 20  und die Panzersperre Plamort, die in einem als Naturdenkmal ausgewiesenen Hochmoor über der Ortschaft Reschen liegt.