Die Ortschaft Reschen ist heute ein quirliger Grenzort im Dreiländereck zu Schweiz und Österreich. Reschen liegt rund 1 km vom Reschenpass entfernt. Nordöstlich des Dorfes entspringt die Etsch, die sich als Fluss durch den Vinschgau zieht und bis zu seiner Mündung in die Adria bei Chioggia zum zweitlängsten Fluss Italiens wird. Im Nordwesten von Reschen dagegen erstreckt sich im schönen Hochtal der Weiler Rojen. Auf 2.000 m Seehöhe gelegen, ist er die höchste permanente Siedlung Tirols.

Ein ähnliches Schicksal wie das Nachbardorf Alt-Graun ereilte auch das Grenzdorf Reschen, dessen Ortsnamen auf einen uralten Bauernhof zurückgeht. Ein Großteil von Alt-Reschen wurde wie sein Nachbarort 1950 durch den Stausee geflutet. Der Reschensee mit seiner Seepromenade und dem versunkenen Turm gilt heute als Visitenkarte des Ortes. Das heutige Reschen liegt direkt auf der Passhöhe in 1.508 m Seehöhe und wurde so zur Nahtstelle zwischen Nord- und Südtirol am Grenzübergang Reschenpass, der schon zur Römerzeit ein wichtiger Übergang über die Alpen war.