In den langen, harten Wintermonaten war es für die Alpenbewohner überlebenswichtig, lange haltbare und verwertbare Lebensmittelvorräte anzulegen. Besonders haltbare Brotsorten wie das
leicht verdauliche Vinschger Paarl oder das Schüttelbrot waren daher besonders beliebt und begehrt. Sie haben ihren Ursprung in den klösterlichen Backstuben des Mittelalters. Nach heutigen Quellen wurde das Vinschger Paarlbrot nachweislich im 13. Jahrhundert von den
Mönchen der Benediktinerabtei Marienberg bei Burgeis erfunden.
Das Ur-Paarl wird traditionell als Doppellaib geformt. Dem Sauerteig aus Roggen-, Weizen- und Dinkelmehl wird noch Kümmel, Brotklee und Fenchel, vielfach auch Anis, beigemengt. Als wichtige Zutat einer traditionellen „Marende“ werden die „Paarlen“ gemeinsam mit würzigem Vinschger
Almkäse, Kaminwurzen und Speck verzehrt. Dazu empfiehlt sich ein gutes Glasl Vernatsch oder hausgemachter Holundersaft.