Allgegenwärtig ist das große kulturhistorische Erbe des Obervinschgau, von der Via Claudia Augusta bis zu den vielen romanischen Kirchen und Kapellen, vom Barock bis zur Gegenwart. Das Interreg Projekt Italien-Schweiz „Stiegen zum Himmel – Alpine Straße der Romanik“ folgt dieser Spur frühmittelalterlicher Bauten und Kunstwerke.

Heute ist der Obervinschgau ein pulsierendes Kulturzentrum. Autoren wie Sepp Mall und Toni Bernhart entfachen gemeinsam mit Kulturpublikationen wie Arunda immer wieder das Interesse an der lokalen Literaturszene. Ein Ehrenplatz gebührt L.S. Stecher mit seinen „Kornerliadr“ und dem Plauser Totentanz. Zwischen dem Turm im Reschensee, Kloster Marienberg und der Churburg tummelt sich aber auch seit nunmehr 30 Jahren auch eine lebendige zeitgenössische Architektenszene, Pioniere wie Walter Dietl, Werner Tscholl oder Arnold Gapp schufen hier architektonische Sehenswürdigkeiten.

Der wohl bekannteste Vinschger Künstler der Nachkriegszeit, Karl Plattner, bahnte sich einen eigenständigen Weg zwischen Moderne und Traditionalismus. Internationale Bekanntheit erreichten auch der in Mals geborene Komponist Johann Rufinatscha, der Zeichner und Illustrator Paul Flora, oder die Laaser Künstler Luis Stefan Stecher und Jörg Hofer, der in seinen Werken vor allem Marmorstaub verwendet.